So habe ich den Stadtteil noch nie gesehen ...
Die Hamburger Fotografin und Künstlerin Ulla Penselin präsentiert Aufnahmen aus den großen Plattenbausiedlungen Hamburgs – inzwischen als „Bausünden“ gebrandmarkt, da sie zu Isolation und Ghettoisierung führten. Aber die Stadtteile haben sich inzwischen auch zu Identifikationssphären entwickelt, viele Menschen leben gerne dort.
Die Aufnahmen bezeichnet die Fotografin als „semi-dokumentarisch“. Sie schafft in Ihren Aufnahmen eine Abstraktion, die neue, ungewöhnliche Blicke auf die Umgebung zeigt, in der sich die Bewohner*innen alltäglich bewegen. Gleichzeitig ist aber der jeweilige konkrete Ort sehr wohl von Interesse.
Ulla Penselin beschäftigt sich mittels ihrer Fotografie mit architektonischen Räumen und dem Stadtbild. Dabei arbeitet sie meistens nicht dokumentarisch. Sie geht vielmehr ins Detail, sucht nach Mustern, dort, wo wir oft achtlos dran vorbeigehen – vielleicht gerade noch Funktionen von Architekturen wahrnehmend, aber nicht weiter auf das Zusammenspiel von verschiedenen Materialien, Farben, Formen und Stilen achtend. Durch ihre sorgfältige Standortwahl kombiniert sie auf den ersten Blick getrennte Elemente des städtischen oder Innenraums zu neuen Bildern, die ins grafische gehen und/oder an moderne Kunst erinnern und losgelöst vom konkreten Ort zu betrachten sind.
Im Architektursommer 2019 stellte Ulla Penselin unter dem Titel „…die Gebäude als Ganzes interessieren mich nicht“ im Kraftwerk Bille aus. Dazu erschien ein gleichnamiger Katalog.
Als Dokumentaristin begleitet sie seit 42 Jahren die städtebauliche Entwicklung in „ihrem“ Stadtteil St. Pauli-Nord.
Vernissage: Di 23.5. 19 Uhr
Werkstattgespräch: Do 25.5. 19 Uhr
Info: 0163 6313028

© Ulla Penselin, Hamburg

© Ulla Penselin, Hamburg

© Ulla Penselin, Hamburg

© Ulla Penselin, Hamburg

© Ulla Penselin, Hamburg