Neuland betreten! Film, Musik und Wort

Sechs filmische Auseinandersetzungen mit dem Räumlichen, Territorialen, Urbanen, Ruralen treffen auf sechs Klangkompositionen und musikalische Improvisationen und erzeugen eine schöpferische Verzahnung von Bild, Bewegung, Ton, Klang und Sprache. Von und mit ehemaligen und aktuell Masterstudierenden der HCU und der HfMT/SPIIC-Ensemble.

2021 entstanden unter dem Titel „Neuland betreten!“ in einem von Susan Chales de Beaulieu angebotenen Filmseminar für Masterstudierende in den transdisziplinären (Q)STUDIES der HafenCity Universität Hamburg/der Universität für Baukunst, mehrere Kurzfilme. Die Einladung, den ins Räumliche, Territoriale, Urbane und Rurale reichenden Titel individuell auszudeuten und eine filmische Form dafür zu entwickeln, inspirierte eine kleine Gruppe Studierender aus den Disziplinen Architektur, Stadtplanung, Geodäsie und Urban Design zu Ergebnissen subtiler Andeutungen und Anregungen:

Was ist eigentlich das Neue? Lässt es sich überhaupt betreten und wenn ja, ist es nach dem Betreten noch neu? Lässt es sich bildlich eher durch Bewegung oder durch Stillstand erfassen? / Wie verhält es sich mit einem Blick ins Universum und was ist, wenn uns Mikro- und Makrowelt den Kopf verdrehen? / Und was tut sich auf, wenn eine Figur plötzlich Courage, Hingabe und Risiko auf neue Weise denkt und formuliert?

Die Lust des Ausprobierens und des Erforschens neuer Fragen, Inhalte und Formen im zunächst unbekannten Terrain der Filmkunst fußte für die Teilnehmer*innen sehr natürlich auf den profunden Kenntnissen der eigenen Disziplin, um diese sodann weiterzuentwickeln, hinaus ins offene Feld der künstlerischen Sprache und ihrer anders möglichen, nahezu philosophischen Fragen und Erweiterungen räumlicher Begriffe. Das Seminar „Neuland betreten!“ enthielt – wie schon vorherige von der Initiatorin in den transdisziplinären (Q)STUDIES der HCU angebotene Filmseminare wie „Fließende Räume/fließende Grenzen“, „InselFilmSkizzen“ oder „Comrades in Space“ den aufregenden Kern des Neuen, des Aufbruchs, des Ungewissen, des Wagemuts, des Neubeginns. (John Cage: „I try over and over to begin all over again.“)

Sechs der entstandenen Kurzfilme aus dem Projekt „Neuland betreten!“ kommen nun im Rahmen des Hamburger Architektur Sommers 2023 zur Erstvorführung. Dazu ist Susan Chales de Beaulieu eine Zusammenarbeit mit dem Initiator und Leiter des SPIIC-Projekts an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg, Vlatko Kučan, eingegangen, um die Kurzfilme in eine Begegnung mit eigenständig dazu entstehenden Klangkompositionen zu bringen.

Das Akronym SPIIC steht für Social Performance, Interdisciplinary Improvisation and Creativity und ist ein Teilprojekt des neuen ligeti zentrums, wo es im artistic research lab angesiedelt ist. Durch die Erforschung künstlerisch-kreativer Prozesse in Theorie und Praxis werden unter anderem auch tradierte Grenzziehungen zwischen Komposition, Improvisation und Performance hinterfragt und unter dem Begriff comprovisation neu gedacht. Dabei spielt das aus Studierenden verschiedener Studiengänge zusammengestellte SPIIC Ensemble eine zentrale Rolle – als Instrument der künstlerischen Forschung, Ort des sozialen Austauschs und nicht zuletzt als wesentliches Vehikel der konkreten künstlerischen Produktion. Das SPIIC Ensemble ist seit seiner Gründung im Jahr 2018 an zahlreichen Projekten, Konzerten und Festivals beteiligt gewesen. Internationale Resonanz hat es unter anderem durch die Auftritte bei dem „Bauforum Magistralen“ (Hamburg, 2019), „TENOR 2021 – International Conference on Technologies for Music Notation and Representation“ (Hamburg, 2021) und „WAC2022“ – International Web Audio Conference (2022, Cannes) erfahren, wo das SPIIC Ensemble jeweils die vielbeachteten Abschlusskonzerte bestritt.

Im Rahmen des Hamburger Architektur Sommers lädt nun die Performance „Neuland betreten!“ zu einer interdisziplinären Erfahrung ein, bei der außer Film und Musik das gesprochene Wort im Sinne des spoken word eine schöpferische Verzahnung von Bild, Bewegung, Ton, Klang und Sprache erschaffen möchte: eine Einladung an die Besucherinnen und Besucher im neueröffneten ligeti zentrum zu einem offenen Geschehen!

Leitung: Susan Chales de Beaulieu und Vlatko Kučan

Autorinnen und Autoren der Kurzfilme:

Freya Wittkugel – Kosmos 20012 ; Saida Kiyamova – Der Preis; Megdi Bahrini – Verstetigung des Wandels; Amelie Heidberg – Kurze Wege, weite Landschaft; Lennart Schwenkel – In Bewegung; Cesrin Schneider – Der Moment/Das Nichts/Die Wiederholung

Autorinnen und Autoren der comprovisations: SPIIC Ensemble:

Mai Linh Dang – vocals, Gabrijela Sušek Planišič – flute, Tam Thi Pham – dan bao, Fiona Xue Ju – electronics, Viktor Toikkanen – electronics, Danica Hobden – guitar, Niklas Stadler – guitar, Carmen Kleykens Vidal – cello, Edward Krenzlin – bass, Joshua Weiß – percussion.

Veranstalter*in:  Susan Chales de Beaulieu, Vlatko Kucan

Termin: 11.06, So 12 - 13 Uhr

Ort: Ligeti Zentrum, Veritaskai 1, 10. OG, 21079 Hamburg
Info: 

info@architektursommer.de

ligetizentrum.hfmt-hamburg.de/
www.hfmt-hamburg.de/

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