KnockKnockKnocking / Gate to the World
Über einen längeren Zeitraum hat sich der Bildende Künstler Hansjörg Schneider wiederholt mit der Hamburger Nachkriegsarchitektur beschäftigt. Seine besondere Aufmerksamkeit galt dabei den Fassaden im Hinblick auf die Identität und Wiedererkennbarkeit von Architektur. Ob Papierschnitte oder Papierreliefs – die Arbeiten bewegen sich zwischen der Sachlichkeit einer Infografik und der sublimen Strenge einer zwischen Licht und Schatten scharf trennenden Nachtfotografie. Zeittypische Vergleichbarkeiten werden sichtbar. Stadtansichten in schräger Vogelperspektive vermitteln die Homogenität einer flächendeckenden Planung, wie sie erst durch den kriegsbedingten Kahlschlag möglich war.
Seine Vorliebe für konstruktive Strukturen führt den Künstler seit 2022 zu dreidimensionalen Papierobjekten, die neben den Papierschnitten und -reliefs im Kontext der Galerieausstellung präsentiert werden. Dass diese fragilen Körper auch als Modelle verstanden werden können, zeigt Hansjörg Schneider, indem er die handlichen Objekte vor Ort fotografiert und sie durch eine perspektivische Skalierung in das Hamburger Stadtbild integriert. So oder so ähnlich könnten Hamburgs Straßen und Plätze durch Kunst im öffentlichen Raum geprägt werden. Die verschobenen Größenverhältnisse erzeugen eine imaginierte Stadt aus realen und fiktiven Anteilen. Von den zwei- zu den dreidimensionalen Papierschnitten schlägt die Ausstellung einen Bogen von der Hamburger Nachkriegsarchitektur in eine greifbar nahe Zukunft.
Vernissage: Freitag, 23.06., 18-21 Uhr, Führung durch die Ausstellung mit Hansjörg Schneider um 19 Uhr
Info: 0179 7392894

© Hansjörg Schneider, Berlin

© Hansjörg Schneider, Berlin

© Hansjörg Schneider, Berlin

© Hansjörg Schneider, Berlin

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