Ausstellung mit Vernissage, Begleitprogramm und Pop-Up Buchverkauf
24.05 bis 16.08

Die Architektur im Buch und das Buch in der Architektur

Welche Bedeutung haben Bücher über Architektur in einer Zeit der digitalen Medien? Wie gehen Architekt*innen mit diesem Medium um? Welche Bedeutung hat die Präsentation ihrer Bauten in den Druckwerken und welche Lehren ziehen sie aus Büchern über die Bauten ihrer Kolleg*innen? Und: Wie leben und arbeiten sie mit Büchern? Kristina Bacht, Leiterin der AIT-Architektursalons sowie der Architekturjournalist und Autor Olaf Bartels stellen in einer Ausstellung namhafte Fotograf*innen vor, die in ihren Arbeiten zeigen, wie sie das Verhältnis von Architekt*innen zu Büchern sehen. In begleitenden Vorträgen und Diskussionen sprechen Fotograf*innen, Verleger*innen, Autor*innen, Herausgeber*innen, Architekt*innen über die Präsentation von Architektur in Text, Bild und Büchern. Ein Pop-Up Buchshop gibt die Möglichkeit zum Kauf von Büchern zu Themen rund um die Baukultur.

24. Mai 2023, 19 Uhr – Vernissage „Die Architektur im Buch. Das Buch in der Architektur“: Öffentlicher Dialog von Olaf Bartels und Kristina Bacht mit Detlef Jessen-Klingenberg (gmp Architekten) und Jörg Schilling (Schaff Verlag)

6. Juni 2023, 19 Uhr – LiteraturSalon der Architektur mit Nikolaus Goetze, Stephan Schütz und Detlef Jessen-Klingenberg, gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner sowie Kristina Bacht und Olaf Bartels: In der neuen Reihe „LiteraturSalon der Architektur“, die im Rahmen der Ausstellung „Die Architektur im Buch. Das Buch in der Architektur“ beginnt, wird – nicht nur – mit Autor*innen, Verleger*innen und Grafiker*innen die Bedeutung von Büchern für das Verständnis von Architektur, ihre Herstellung und Verwendung diskutiert. Den Anfang macht Olaf Bartels im Gespräch mit gmp Architekten. Das Gerücht, Architekt*innen könnten nicht schreiben, hält sich sehr hartnäckig. Dabei unterhalten große Architekturbüros wie gmp personalstarke Abteilungen, die ganze Buchreihen über Gebäude schreiben. Sie veröffentlichen Bücher über die Theorie der Architektur der Stadt und ihrer Entwicklung. Da diese Büros in der Regel viele Menschen beschäftigen, dienen solche Publikationen nicht allein dazu, die Ergebnisse ihrer Arbeit nach außen zu vermitteln, sondern durchaus auch zur Selbstversicherung der eigenen architektonischen Position. Welche Rolle dabei gedruckte Magazine, Bücher oder eben Buchreihen spielen, diskutieren Olaf Bartels und Kristina Bacht mit Stefan Schütz, Nikolaus Goetze und Detlef Jessen-Klingenberg.

Nikolaus Goetze kam nach seinem Architekturdiplom an der RWTH Aachen 1987 zu gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner; seit 1998 ist er Partner. 2019 lehrte Goetze als Gastprofessor an der Tongji University in Shanghai. Als Mitinitiator leitet er regelmäßig Workshops der Academy for Architectural Culture (aac). Zu Goetzes bekanntesten internationalen Projekten gehören das Guangxi Culture & Arts Center, das Grand Theater in Chongqing, die Masterplanung der Stadt Lingang New City (heute Nanhui New City) und das dortige China Maritime Museum, das Hanoi Museum sowie das Deutsche Haus in Ho-Chi-Minh-Stadt. Renommierte Projekte in Deutschland sind der Erweiterungsneubau für die Kunsthalle Mannheim, das Wohnhaus Alvano in Hamburg und die Erweiterung der Technischen Universität in Hamburg-Harburg.

Detlef Jessen-Klingenberg studierte Architektur an der TU Braunschweig und legte dort 1999 seine Diplomprüfung ab. Bis 2008 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am „Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt“ an der TU Braunschweig. Von 2009 bis 2014 lehrte er als Dozent für Architekturgeschichte und Architekturtheorie an der „School of Architecture“ der Hochschule Bremen. Parallel arbeitete er als Autor, Gutachter und Berater und veröffentlichte wissenschaftliche Aufsätze und Beiträge zu Themen der Architektur- und Stadtgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Seit 2015 ist er bei gmp · Architekten von Gerkan Marg und Partner im Bereich Public Relations tätig, seit 2017 als „Head of Communications“. In dieser Position gehören zu seinem Aufgabengebiet neben der Pressearbeit insbesondere Ausstellungen und Buchpublikationen.

Stephan Schütz studierte Architektur an der TU Braunschweig. Nach dem Diplom kam 1994 er zu gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner, wo er seit 2006 Partner ist. Seit 2009 leitet Schütz regelmäßig Workshops an der von ihm mitinitiierten Academy for Architectural Culture (aac). Zu seinen wichtigsten Projekten zählen die Neue Weimarhalle in Weimar, das Neue Tempodrom in Berlin, die Christliche Kirche in Peking, das Bürohaus CYTS Plaza in Peking, die Grand Theater in Qingdao und Tianjin, das Chinesische Nationalmuseum in Peking, das Universiade Sports Center in Shenzhen, Umbau und Sanierung des Kulturpalastes Dresden sowie die Isarphilharmonie Gasteig HP8 in München. (www.gmp.de)

13. Juni 2023, 19 Uhr – LiteraturSalon der Architektur mit Buchvorstellung „Schwule Architekten“ mit Wolfgang Voigt, Uwe Bresan und Ruth Asseyer sowie Olaf Bartels: Homosexualität ist in der Architekturgeschichte noch immer ein Tabuthema. Wenn Architektenpersönlichkeiten außerhalb der heterosexuellen Norm gelebt haben, wurde ihr Privatleben gern in mysteriöses Dunkel getaucht. Solange Strafgesetze Bestand hatten, war die soziale Existenz konstant gefährdet und das Versteckspiel eine Notwendigkeit. Zur Absicherung bedurfte es defensiver Strategien. Um diese Außenseiter der Vergangenheit aufzuspüren, müssen die historischen Quellen „queer“ gelesen werden. Voigt und Bresan präsentieren 35 Porträts aus verschiedenen Kontinenten, die meisten aus Europa und Nordamerika. Zum Vorschein kommen Architekten vom Barockzeitalter bis in die Moderne, überraschende Lebensläufe, bewundernswerte Häuser und nicht selten auch intelligent konzipierte Refugien, mit denen die Architekten ihr Privatleben schützten.

15. Juni 2023, 19 Uhr – LiteraturSalon der Architektur mit Michael Kuhn, Florian Sautter, caspar. sowie Kristina Bacht und Olaf Bartels: In der neuen Reihe „LiteraturSalon der Architektur“, die im Rahmen der Ausstellung „Die Architektur im Buch. Das Buch in der Architektur“ beginnt, wird – nicht nur – mit Autor*innen, Verleger*innen und Grafiker*innen die Bedeutung von Büchern für das Verständnis von Architektur, ihre Herstellung und Verwendung diskutiert. In der dritten Ausgabe sprechen Olaf Bartels und Kristina Bacht mit Michael Kuhn und Florian Sautter von caspar. über den Stellenwert ihrer Publikationen in der architektonischen Arbeit.

caspar. gehört zu den Architekturbüros, deren Außenwahrnehmung nicht nur durch Gebautes, sondern auch durch Gedrucktes bestimmt wird. Das Büro mit Standorten in Köln und Hamburg beschäftigt ca. 130 Mitarbeiter*innen und ist ein hervorstechendes Beispiel dafür, dass und wie Architekturvermittlung als Teil der architektonischen Arbeit selbst begriffen werden kann und muss. caspar. ist u.a. spezialisiert auf die Transformation und Re-Vitalisierung von Büro- und Handelsbauten in der Innenstadt sowie auf Quartiersbildung. Diese Expertise wurde durch das Buch „retail in transition“ (jovis; 2021) von Bürogründer Caspar Schmitz-Morkramer gleichermaßen erweitert und artikuliert. Es war die erste derartige Studie eines deutschen Achitekturbüros, und die Publikation brachte dem Büro kontinuierliche Aufmerksamkeit, während sie, vor allem, einen gewichtigen Beitrag zum Thema selbst leistet.

2022 folgte der „Prolog“ (Wasmuth & Zohlen), der Standort und Voraussetzungen des Büros und seines Inhabers in Bezug auf das Nachhaltige Bauen bestimmt. Das Buch ist der erste Teil der Publikationsreihe „Der Nachhalt“, die die Transformation von caspar. zu einem Spezialisten für das Nachhaltige Bauen fördern und dokumentieren soll.

Michael Kuhn, CBDO und Kommunikationschef bei caspar., ist entscheidend an der Publikationsstrategie des Unternehmens beteiligt. Florian Sautter hat als Teil des caspar.-Kommunikationsteams ein besonderes Verhältnis zu Architekturbüchern: Er war Inhaber der in Hamburg sehr bekannt gewesenen Kunstbuchhandlung Sautter + Lackmann – des einzigen Buchladens in der Stadt, der den Begriff Architekturbuchhandlung verdiente. (www.caspar.archi; www.retailintransition.com; www.dernachhalt.com)

Florian Sautter ist Knowledge & Documentation Manager im Communications Team von caspar. Er ist dort u.a. für das Pressescreening, das Intranet und die Büro-Bibliothek zuständig. Außerdem trägt er mit seinen Recherchen für caspar.esearch zu den Unternehmenspublikationen bei.Vor Beginn seiner Arbeit bei caspar. im Jahr 2021 war Sautter Inhaber der von seinen Eltern gegründeten Kunstbuchhandlung Sautter + Lackmann – der Buchhandlung mit dem stärksten Archi-tekturbezug in Hamburg, deren Aufgabe den Anstoß zur Ausstellung „Die Architektur im Buch. Das Buch in der Architektur“ gab.

Michael Kuhn ist seit 2020 Chief Business Development Officer (CBDO) bei caspar. und für alle Kommunikationsaufgaben sowie für das Marketing und Branding verantwortlich. Davor war er Prokurist und Senior Director bei ingenhoven architects. Von 2010 bis 2017 leitete er die Kommunikationsabteilung von gmp · Architekten von Gerkan Marg und Partner. Er gehört zu den Akteur*innen, die großen Anteil an der Tatsache haben, dass hochwertige Büropublikationen in der deutschen Architektur – zumindest bei größeren Büros – inzwischen selbstverständlicher Teil der Unternehmenskommunikation sind.

21. Juni 2023 – LiteraturSalon der Architektur mit Buchvorstellung „LICHT NATUR ARCHITEKTUR | Ganzheitliche Lichtplanung verstehen und anwenden“ mit Ulrike Brandi und Prof. Ian Ritchie: Lichtplanung ist Gestaltung unserer Lebenswelt. Sie geschieht nicht losgelöst von gesellschaftlichen und ökologischen Zusammenhängen. „Die Welt mit Licht auf eine schöne und abwechslungsreiche Art zu gestalten, lässt sich mit einem verantwortungsvollen Umgang mit unserem Planeten erstaunlich gut vereinbaren.“ Die Lichtplanerin Ulrike Brandi schreibt über ihre Überzeugungen, Erfahrungen und Begeisterung für ihr Lebensthema Licht und Lichtplanung. Was macht den Tageshimmel hell? Wie entstehen Glanz und Glitzern? Wieviel Licht stört (nicht)? Die Lichtphänomene der Natur sind Ideengeber und Inspiration für Planung und Praxis. Es sind wenige grundlegende Prinzipien, die einzeln oder in Kombination miteinander die Atmosphäre schaffen und eine enorme Wirkung haben können. Das Buch gliedert sich, einem holistischen Ansatz folgend, in die zehn großen Themen Natur, Evolution, Wahrnehmung, Kultur, Nachhaltigkeit, Gesundheit, Dunkelheit, Dynamik, Komposition und Atmosphäre, die eng miteinander verwoben sind. Reich illustriert vereint es den persönlichen Erfahrungsschatz von Ulrike Brandi mit theoretischen Grundlagen und Entwurfsmethoden zu einem Nachschlagewerk und einer vielfältigen Inspirationsquelle. Ian Ritchie, der seit fast dreißig Jahren mit Ulrike Brandi zusammenarbeitet, hat das Vorwort beigesteuert. „Light is the material of architecture, and has been at the heart of my work as an architect.“

Das Buch richtet sich nicht nur an Fachleute und Studierende, es soll allen Lichtinteressierten Inspiration für Entwürfe und Anregungen zum Weiterlesen und Ausprobieren geben und ist in deutscher und englischer Sprache erhältlich. Programm:

19.00 Uhr – Einlass & Welcome Drink

19.30 Uhr – Begrüßung durch den AIT-ArchitekturSalon, Vorstellung „Licht Natur Architektur“ von Ulrike Brandi

„Licht, Nacht & Musik“ Jazz von Oliver Karstens (Kontrabass) und Lorenz Boesche (Klavier)

20.00 Uhr – Vortrag von Prof. Ian Ritchie (ritchie*studio, London)

„Licht, Nacht & Musik“ Jazz von Oliver Karstens (Kontrabass) und Lorenz Boesche (Klavier)

21.00 Uhr – Musik, Tanz, Snacks & Drinks

Ulrike Brandi ist eine international tätige Lichtplanerin, mit Hauptsitz in Hamburg. Seit 1987 hat sie mit ihrem Büro Ulrike Brandi Licht GmbH mehr als 1.000 Projekte (Innen- und Außenräume) verwirklicht und arbeitet mit den bedeutendsten Architekt*innen und Architekturschaffenden unserer Zeit zusammen. Sie veröffentlichte zahlreiche Publikationen zum Thema Licht. Als gefragte Expertin spricht und lehrt sie regelmäßig auf internationalen Bühnen. Geboren 1957 in Bad Bevensen, Deutschland, studirete sie von 1984–1988 Studium Industrial Design in Hamburg, Diplom bei Dieter Rams. 1987 Gründung: Ulrike Brandi Licht Lichtplanung und Leuchtenentwicklung, 1995-1996 Lehrauftrag, FH Düsseldorf, Fachbereich Architektur – Innenarchitektur, 1998-1999 Gastprofessur, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig im Fachbereich Industrial Design, 2013 Gründung: Brandi Institute for Light and Design (www.ulrike-brandi.de)

Ian Ritchie leitet eines der durchdachtesten, originellsten, innovativsten und einflussreichsten zeitgenössischen Architekturbüros der Welt. Er ist Royal Academician, Mitglied der Akademie der Künste, Gastprofessor an der Universität Liverpool und Fellow der Society of Façade Engineering. Er war Vorsitzender zahlreicher internationaler Jurys, darunter des Stirling Prize und des Berliner Kunstpreises, und sein Büro hat mehr als 100 nationale und internationale Auszeichnungen erhalten. Ian Ritchie war einer der Gründungsdirektoren von Rice Francis Ritchie, einem Ingenieurbüro mit Sitz in Paris. Außerdem hat er diverse Bücher geschrieben, darunter auch Gedichte, und seine Kunst wird in mehreren internationalen Museen ausgestellt. (www.ritchie.studio)

13. Juli 2023 – LiteraturSalon der Architektur „Wir haben darüber gesprochen …“ mit Jörg Schilling und Cornelius Voss sowie Olaf Bartels. Beiträge von Manuelle Gautrand und Sophia Ungers

15. August 2023 – LiteraturSalon der Architektur mit Beate Kirsch und Anja Bremer von artandarchitecture im Gespräch mit Olaf Bartels


eingeschränkt rollstuhlgerecht
Veranstalter*in:  AIT-ArchitekturSalon, Kristina Bacht, Olaf Bartels, Ilka & Andreas Ruby
Ausstellungslaufzeit bis 16. August verlängert!
Termin: 24.05 bis 16.08, Di, Mi, Fr 11 bis 18 Uhr, Do 11 bis 20 Uhr, Sa 13 bis 18 Uhr
Vernissage:  24.05.2023 19:00 Uhr
Salonkonzert:  31.05.2023 19:00 Uhr
LiteraturSalon der Architektur:  06.06.2023 19:00 Uhr
Queer lesen - Buchvorstellung „Schwule Architekten – Gay Architects“:  13.06.2023 19:00 Uhr
LiteraturSalon der Architektur:  15.06.2023 19:00 Uhr
LiteraturSalon der Architektur:  21.06.2023 19:00 Uhr
Salonkonzert:  28.06.2023 19:00 Uhr
LiteraturSalon der Architektur:  15.08.2023 19:00 Uhr
Eintrittspreise / Teilnahmegebühren:  Eintritt frei
Ort: AIT-ArchitekturSalon, Hamburg, Bei den Mühren 70
Info: 040 707089811
hamburg@ait-architektursalon.de
www.ait-architektursalon.de
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